Liebe Janika,
zu unserem Tiergespräch möchte ich Dir noch ein Feedback geben. Das Gespräch hat mir wirklich total gut gefallen. Es war so eine Mischung aus Rührung, Erstaunen und Erheiterung und insgesamt sehr erhellend. So guckte mich Senor Pedro am darauf folgenden Abend ein wenig ungläubig aus den Augenwinkeln an, als ich mich mit meiner Banane in der Hand zu ihm in die Box setzte um ihm beim Abendbrot Gesellschaft zu leisten. Der bewusste Kontakt zu ihm fühlt sich bei mir immer wie eine Begegnung zweier Energiekörpern an. Das ist unendlich schön und erfüllend. Leider kann ich „nur“ fühlen und ab und an kommt mir eine Aussage in den Sinn. Bilder empfange ich leider nicht. Aber vielleicht ist es nicht „meins“ oder kommt eventuell noch. Bewusster mit ihm in Kontakt zu treten und ganz bei ihm zu sein, tut auf jeden Fall gut und scheint ihn zu stärken. Beim Thema Husten schwanke ich manchmal noch zwischen Vertrauen und Hilflosigkeit. Die Aussage „Alles was ist, darf sein“ hilft mir da tatsächlich ganz gut heraus. Wenn er den Husten noch braucht, kann ich ihn damit akzeptieren und ggfs. mit dem Inhalator kurzzeitig etwas unterstützen. Meine geänderte Haltung entstresst mich, weil ich diesen Druck, dass endlich heilen zu müssen, nicht mehr verspüre. Ich nehme es liebevoll an und lasse es dann los, um mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Es ist definitiv ein Weg und nichts, was ich mal eben umsetzen kann. Aber ich merke deutlich, wie sich über das konsequente Üben, diese innere Haltung in meiner Denkweise etabliert und sich auch positiv auf alle anderen Lebensbereiche auswirkt. Das ist echt super ! Auf diese Weise bin ich mir der Kraft meiner Gedanken noch einmal bewusst geworden. Also danke Herr Pferd, dass Du mich immer wieder in meine innere Größe zwingst. Ich merke sogar, wie es sich auf meine Körperhaltung auswirkt, cool, oder ?
Gestern Abend hatte ich noch eine tolle Erkenntnis: wir trotteten – ich in Gedanken versunken -mit dem Inhalator um den Reitplatz. Herrn Pferd musste ich eher hinter mir herziehen. Als es mir bewusst wurde, habe ich mich mit ihm verbunden um mehr bei ihm zu sein und da schloss er plötzlich auf um an meiner Seite weiterzulaufen. Ziehen musste ich ihn ab da nicht mehr – ist ja auch komplett blöd. Jaja, Präsenz ist gefragt. Am Wochenende nach unserem Gespräch entschloss ich mich für einen Spaziergang. Wir wollte ja mal ein Abenteuer erleben und etwas anderes unternehmen. Ein anderer Wallach aus unserem Stall kam uns nach einiger zeit entgegen. Ab da hatte ich kurzfristig überlegt, ob ich diesen stolzen, kraftvollen Spanier jetzt noch länger halten kann, oder den Strick einfach loslasse und ihn in seine Verantwortung schicke. Kaum war das andere Pferd in Sichtweite fing er an sich aufzubauen um zu zeigen, was er für ein toller Kerl ist. Es gab das Komplettprogramm mit aufgestelltem Schweif und Hals, einer kleiner Auswahl an Levaden, sehr große Nüstern und beeindruckendem Trab-Galopp auf der Stelle und um mich herum – leider auch auf der Strasse und dem frisch geharkten Weg, der anschließend total umgepflügt aussah. Am Ende war ich ziemlich verschwitzt und habe mich fürs erste zum Abbruch entschieden. Sicher ist sicher…wir wagen einen neuen Versuch. Wahrscheinlich wollte er uns allen mal zeigen, dass er kein Donni-Ponni ist sondern ein stolzer Edelmann. Das war schon sehr beeindruckend.
Abschließend kann ich sagen, dass mir unser Gespräch zu einem anderen Zugang und einer anderen Sichtweise geholfen hat. Es war sozusagen der Samen oder Startschuss in eine andere Form des Beisammenseins. Auf dem Weg wird es sicherlich noch viel vor und zurück geben aber zum Glück habe ich jemanden an meiner Seite, der mich erinnern wird, wo es langgeht!
Liebe Grüße Steffi & Senor Don Pedro